Der Damm und der See von Lumiei

Der Damm und der See von Lumiei

Zwischen 1941 und 1948 war die Talsenke Schauplatz eines gigantischen Werkes: der Errichtung des Wasserkraftwerkes von Lumiei, mit der mächtigen Staumauer, der Talsperre von La Maina.

Damals war das die höchste Staumauer Italiens und mit ihren 136 Metern Höhe, eine der größten der Welt. Wegen des Mangels an lokalen Arbeitskräften, die an der Front waren, wurden bei den Arbeiten 300 Neuseeländische Gefangene eingesetzt, von denen 100 in den Baracken von La Maina untergebracht waren.
Das Kraftwerk von Lumiei wurde am 30 März 1948 eingeweiht und im Zeitraum zwischen 1948 und 1949 wurde das Staubecken mit Wasser aufgefüllt. Von den 15 Familien, die im alten Ortsteil wohnten mussten acht ihren Besitz verlassen (Häuser, Ställe, Heuschober, Weiden, Felder, Wälder, Mühlen und ein Sägewerk) und neue Häuser weiter oben am Berg errichten.

Das Wasser des Sees wird abgelassen

1992 wurde der See fast vollständig abgelassen um den Elektrizitätswerken ’ENEL zu ermöglichen, Wartungsarbeiten am Staudamm durchzuführen. Die Landschaft die das abgelassene Wasser freigab bot einen trostlosen Anblick, beinahe eine Mondlandschaft, garantiert völlig anders als sie 50 Jahre zuvor ausgesehen hatte. Bei den älteren Personen löste das sicher viele Erinnerungen aus; für die jungen Menschen, die von Geburt an den Anblick des Sees gewöhnt waren, bot es eine Gelegenheit die Geschichte Ihres Ortes kennenzulernen.

Gefühle und Erinnerungen:

  • “Man lebte gut in der Maina, danach war alles anders. Als sie beschlossen den Staudamm zu bauen hatten sie es eilig uns wegzuschicken. Sie haben eine Großteil unseres Landes genommen um die Baracken für Ihre Arbeiter zu bauen”;
  • “Ende Oktober ’48 begann das Wasser zu steigen und wir wussten nicht wohin wir gehen sollten. Wenn ich auf den See schaue, weiß ich was ich durchgemacht habe und es tut weh, mein Herz ist da unten geblieben, ich habe alles dort gelassen, Haus und Felder.”;
  • “Ich arbeitete für die SADE, wir waren um die 100 Arbeiter. Ich erinnere mich an diese gigantische Abholzung. Die Bäume wurden gefällt und das Holz aufgeschichtet und weggebracht. Die Bewohner wurden bezahlt und es wurde ihnen Arbeit angeboten. Natürlich hatten sie keine Wahl! Es war ein Großprojekt nach faschistischem Geschmack und die Partisanen versuchten die Errichtung des Staudammes zu verhindern. Es wurden ein paar Schüsse abgegeben, aber dabei blieb es dann auch.”

Nützliche Tipps

Wenn Du weitere Details erfahren willst, dann geh ins Ethnografische Zentrum von Sauris di Sopra, wo Du Lucia findest, die Dir die gesamte Geschichte vom Bau der Talsperre und der Entstehung des Lumie Beckens erzählen wird. Du kannst auch ihr Buch erwerben „ Der Staudamm von Lumiei im Sauristal”.

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